Monatsthema: Kurs halten in stürmischer Zeit
Predigtthema: Auf Kurs bleiben – in der Verfolgung
Bibelstelle: Apostelgeschichte 21, 27 – 22,22
Verfasser: Thomas Richter
Ein Predigttipp enthält Hilfestellungen für die Verkündigung und ersetzt deshalb nicht das eigenständige Erarbeiten des Bibeltextes und Studieren von Bibelkommentaren.
1. TEXT- UND PREDIGTZUSAMMENHANG
Nachdem Paulus erkannt hat, dass sein von Gott gesetztes Ziel Rom ist (Apg 19,21), ist er bereit zur Weiterreise in Jerusalem eingetroffen. In Jerusalem tritt nun die Situation ein (Apg 21,27-22,22), die seine Weiterreise nach Rom vorbereitet. Aus diesem Grund lautet das Predigtthema: „Auf Kurs bleiben – in der Verfolgung“. Dass der Wille Gottes geschieht, bedeutet für Paulus Leiden (vgl. Apg 9,15f mit Apg 20,22-24; 21,10-14).
2. TEXT- UND PREDIGTANMERKUNGEN
Hilfen zur Auslegung und Anwendung bieten z.B.
* Werner de Boor. Die Apostelgeschichte. Wuppertaler Studienbibel. 7. Aufl. Wuppertal: R. Brockhaus, 1980. S. 391-402.
* Heinz-Werner Neudorfer. Apostelgeschichte 2.Teil. Edition C-Bibelkommentar Bd. 9. Neuhausen: Hänssler, 1990. S. 266-281.
* Alfred Christlieb. Der Apostel Paulus. Herausgegeben von Arno Pagel. 7. Aufl. Lahr: VLM, 1996. S. 339-364 (nachfolgend in Auszügen – digitalisierte Schriften im Pdf-Format von Alfred Christlieb [z.B. Apostel Paulus] findet ihr für den persönlichen Gebrauch unter http://karker.de/html/a__christlieb.html).
Zur Vorbereitung der Predigt empfehlen wir das Anhören (im Sinne von Apg 17,11b) der textbezogenen Predigt zu Apg 21,31-22,21 mit praktischen Anwendungen von Wolfgang Nestvogel mit dem Titel „Tradition oder neues Leben?“ (Predigt vom 09.05.2010 unter http://begh.podspot.de/?page=3).
1) Bedrohung (21,27-30)!
„Die Juden, welche die Gefangennahme des Paulus veranlassten, erhoben gegen ihn eine dreifache Beschwerde. Sie warfen ihm vor, er lehre wider sein Volk, wider das Gesetz, wider die heilige Stätte des Tempels. Eine nähere Betrachtung dieser drei Anklagepunkte wird uns erkennen lassen, dass die Feinde des Wortes Gottes im Grunde heute noch dieselben Vorwürfe gegen die gläubigen Christen erheben:
* Erste Anklage: „Er lehrt wider dieses Volk“. Nicht zum ersten Mal hören wir in der Heiligen Schrift eine derartige Anklage gegen Knechte Gottes. Schon Jeremia und andere Propheten wurden beschuldigt, dass sie mit ihrer Verkündigung dem Volk schadeten (Jer 38,4; Am 7,10). So behaupteten auch jene Juden aus Asien, dass die Predigt des Paulus die hohe, einzigartige Stellung Israels herabsetze. Was sollen wir zu diesem Vorwurf sagen? Nach einer gewissen Seite hin schien er nicht unberechtigt. Der ungöttliche und pharisäische Nationalstolz, der vielfach in Israel herrschte, bekam durch die Lehre des Paulus allerdings einen tödlichen Stoß. Dieser lehrte, dass auch die anderen Völker des Heils teilhaftig würden. Solche Lehre warf allen israelitischen Dünkel darnieder. So hatten es die Feinde leicht, das fanatische jüdische Selbstbewusstsein gegen die Predigt des Paulus zu erregen. Aber wahr und lauter war dies nicht. Wer liebte sein Volk mehr als Paulus? Wer suchte mehr das Wohl seiner Landsleute als er? Wie ungerecht war es doch, diesem Mann vorzuwerfen, er „lehre gegen sein Volk“! Auch heute noch kann es vorkommen, dass man Knechten Gottes, die jeden hochmütigen Nationalstolz ablehnen und die die Notwendigkeit der Bekehrung für das eigene Volk betonen, Mangel an Vaterlandsliebe vorwirft und ihre Verkündigung als schädlich für das eigene Volk hinstellt.
* Zweite Anklage: „Er lehrt wider das Gesetz“. Der zweite Anklagepunkt lautete, Paulus lehre gegen das Gesetz. Das Gesetz war die in Israel ein für allemal festgelegte gültige Lehre. Gegen diese verstoße die Predigt des Paulus, so lautete die Behauptung der Feinde. Was sollen wir dazu sagen? Auch hier hatten die Ankläger in einem Sinne recht. Wenn sie nämlich das Gesetz im Sinne der jüdischen Schriftgelehrten auffassten, wenn sie das Gesetz, das ein Zuchtmeister auf Christus sein sollte (Gal 3,24), zum Selbstzweck machten, wenn sie rein äußerlich bei den Buchstaben und Satzungen des Gesetzes stehen blieben – was freilich dem natürlichen Menschen am bequemsten ist -, dann allerdings lehrte Paulus gegen das Gesetz. Sie wollten das Gesetz nur so verstanden und aufgefasst wissen, wie es bei ihnen in der herrschenden Volksmeinung üblich war. Alles andere war in ihren Augen eine unerlaubte Religionsänderung. Welch ein Irrtum! Wer hat das Gesetz richtiger und tiefer erfasst als Paulus!? Er führte, indem er Christus predigte, zur wahren Gesetzeserfüllung hin. Er zeigte, wie man in Wahrheit durch die Kraft von oben den Willen Gottes tun könne (Röm 8,4). Wie unwahr war also diese Anklage! Auch heute ist es unrichtig, wenn man Menschen, die an Jesus gläubig werden, vorwirft, sie fielen von ihrer alten Religion ab, sie brächten eine neue Lehre, die mit der hergebrachten nicht übereinstimme. Dann wäre jeder Übergang von einer toten Rechtgläubigkeit zu einer lebendigen Gemeinschaft mit Jesus ein Abfall von der rechten Religion, dann hätten auch Jesus, seine Apostel und alle wahrhaft gläubigen Christen „wider das Gesetz“ geredet.
* Dritte Anklage: „Er redet wider diese Stätte“. Der dritte Vorwurf, den die Juden aus Asien gegen Paulus erhoben, bestand in der Behauptung, er rede gegen die heilige Stätte des Tempels. Sie beschuldigten ihn also, dass er das heilige Tempelgebäude, die jüdische Kirche, dieses Heiligtum des ganzen Volkes nicht genügend würdige, sondern verachte und bei anderen verächtlich mache. Dies war in den Augen des jüdischen Volkes eine große Versündigung, weil der Tempel in der Religion des jüdischen Volkes eine große Rolle spielte. Je mehr das Volk Israel im praktischen Leben und Wandel von Gott abwich, umso mehr suchte es seine Treue gegen Gott in Hochachtung des äußeren Tempelgebäudes zu beweisen und ahndete jede Herabsetzung des Tempels aufs strengste (Jer 7,4). Es lag in der Beschuldigung gegen Paulus eine gewisse Wahrheit. In der Tat wich die Auffassung des Apostels über den äußeren Tempel weit ab von den Anschauungen der jüdischen Kirche und ihren Gesetzeslehren. Paulus lehrte, dass nicht das äußere Gebäude trotz all seiner Würde und Herrlichkeit das wahre Heiligtum Gottes darstelle, dass vielmehr die Gemeinde der wahrhaft Gläubigen der wahre Tempel Gottes sei, in dem Gott wohne und wirke (2Kor 6,16). Mit dieser Lehre stritt er gegen die fast heidnische Verehrung des äußeren Tempelgebäudes und versetzte ihr einen gottgewollten Stoß. So schien dieser Anklagepunkt ein Recht zu haben. Dennoch war er falsch. Wer hielt fester am Tempel und an der jüdischen Volkskirche als Paulus? Wer suchte überall zuerst die Judenschulen auf, die als Ersatz des Tempels zum Gottesdienst dienten? Wer betonte den gottgewollten Zweck des Tempels mehr als Paulus, der Gottes Wort lauter und rein verkündigte? Auch heute wirft man bisweilen gläubigen Christen vor, sie seien nicht für die Kirche und setzten die Kirche herab. Die Geschichte des Reiches Gottes aber beweist, dass sie im allgemeinen die treuesten Glieder der Kirche waren. Christen, die von ähnlichen Vorwürfen getroffen werden wie Paulus, dürfen sich dessen trösten, dass schon jener Apostel in gleicher Weise beschuldigt wurde; sie sollen aber achthaben, dass solche Anschuldigungen wie bei Paulus nicht zutreffen.
Die Juden aus Asien hatten Paulus vorgeworfen, er handle gegen ihr Volk, gegen das Gesetz und gegen den Tempel. Dabei merkten sie gar nicht, wie ihr eigenes Verhalten genau diese drei Vorwürfe verdiente:
* Zuerst schädigten sie ihr Volk. Indem sie die Arbeit des Apostels zu unterdrücken suchten, nahmen sie ihrem Volk den größten Schatz weg, den es besaß. Wer Gottes Wort hindert und aufhält, fügt seinem Volk den größten Schaden zu, den es gibt. Nicht die wahren Zeugen Jesu, sondern ihre Bekämpfer und Unterdrücker sind die größten Schädiger eines Volkes. Sie nehmen dem Volk das einzige und beste Mittel, das zu seiner inneren Gesundung dienen kann.
* Ferner handelten sie gegen das Gesetz. Ihr fanatischer Hass gegen den Apostel stand im schroffsten Gegensatz wider das ganze Gesetz, das in dem Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ zusammengefasst wird. Nicht Paulus, sondern sie selbst waren „wider das Gesetz“.
* Auch dem Tempel schadeten sie mit ihrem Treiben. Wer die Gläubigen aus der Kirche zu verdrängen sucht, der ist schuld daran, dass die Kirche ihre Bedeutung und Herrlichkeit verliert und nichts zurückbleibt, als ein öder Raum, der seine beste Anziehungskraft verloren hat. Es hat dann und wann Menschen gegeben, die in ungeistlicher Weise für ihr Volk und für die reine Lehre eiferten und dabei dem Volk und der Lehre den größten Schaden zufügten. Gott bewahre uns alle vor solchem Irrweg (Röm 2,17-23).
Beim Anblick der Männer, die Pauli Gefangennahme veranlassten, könnten in uns leicht pharisäische Gedanken hochsteigen. Wir könnten im Herzen sprechen: Ich danke dir Gott, dass ich nicht bin wie jene „Juden aus Asien“. Deshalb wollen wir noch auf drei Fehler jener Gegner achten, von denen wir uns selbst nicht freisprechen können:
* Sie schauten im Gottesdienst auf andere: Der Tempel war nicht dazu bestimmt, fehlerhafte Mitmenschen den Augen der anderen Tempelbesucher darzustellen. In diesem Hause sollte Israel seinem Gott begegnen (Am 4,12b). Es sollte hier die Gemeinschaft mit ihm suchen und befestigen. Zu diesem Zweck sind auch unsere Kirchen und Versammlungshäuser erbaut. Stattdessen richteten jene Juden aus Asien im Tempel ihre Augen auf einen anderen Menschen, an dem nach ihrer Meinung besonders viel auszusetzen war, auf Paulus. Wie leicht kann es auch bei uns vorkommen, dass unsere Augen im Gottesdienst umherschweifen und plötzlich jemand sehen, der nach unserer Meinung ein sehr schlimmer Mensch ist. Wenn wir dann auch nicht wie jene Männer über denselben herfallen, so tun wir innerlich doch dasselbe, indem wir uns über ihn ärgern und ihn am liebsten in weite Ferne wünschten. Sind wir nicht in solchem Falle vor Gottes Auge ebenso tadelnswert wie jene (Pred 4,17)?
* Sie störten andere in ihrer Andacht: Wir vergegenwärtigen uns den Hergang jener Stunde der Gefangennahme. In dem Tempel werden allerlei Leute gewesen sein. Viele mögen sehr wenig Andacht im Herzen gehabt haben, andere mehr. Jetzt trat plötzlich diese Szene dazwischen. Einige Personen fielen über einen Mann her, der ein Gelübde erfüllen wollte, erhoben ein Geschrei gegen ihn und legten sogar die Hand an ihn. Dass es jetzt bei den Tempelbesuchern mit aller Andacht vorbei war, ist klar. So hatten diese Juden aus Asien anderen jede Andacht genommen und sie gehindert, Gott anzubeten. Wie leicht kann es auch in unseren Gemeinden und Versammlungshäusern vorkommen, dass Menschen, die innerlich weit über jenen Feinden des Apostels zu stehen glauben, andere durch irgendwelches störende Benehmen in ihrer Andacht und Aufmerksamkeit hindern. Lasst uns auch in dieser Hinsicht nie den Feinden des Apostels gleich werden!
* Sie urteilten lieblos über einen Mitmenschen: Wie scharf waren doch die Zungen jener Juden aus Asien, als sie über Paulus urteilten. Sie ließen kein gutes Haar an ihm. Seine ganze Tätigkeit wurde von ihnen als verkehrt und irreführend hingestellt. Gegen alle guten Seiten des Apostels waren sie blind. Dass viele in ihrer asiatischen Heimat durch ihn den Frieden ihrer Seele gefunden hatten und auf einen neuen guten Weg gelangt waren, davon schwiegen sie. Nur Schlimmes berichteten sie über ihn. Diese ungerechte, scharfe und lieblose Art im Urteil über einen Mitmenschen ist einer der häufigsten Fehler, der sich immer wieder bei uns einschleichen will. Wie wahr ist die Jakobusklage über die Zungensünden (Jak 3,2-10). Wie viele „Doegzungen“ finden sich bei uns, die einem scharfen Schermesser gleichen (Ps 52,4-6).
So wollen wir, statt uns über jene Feinde des Paulus zu erheben, sie als Spiegel benutzen und Reinigung von den Fehlern suchen, die bei ihnen und bei uns sich zeigen“ (Christlieb, Apostel Paulus, S. 340-347).
2) Bewährung (21,31-40)!
„Unser Text schildert uns das Eingreifen der Obrigkeit in die gegen Paulus gerichtete Volksunruhe. Der Kommandant der Besatzung, ein höherer, römischer Offizier, kam herbei, um Ruhe und Ordnung zu schaffen. Lasst uns sehen, wann, wie und mit welchem Erfolg er eingriff.
* Wann der Kommandant der Besatzung eingriff: Sobald er von dem Volkstumult Kunde bekam, zögerte er keinen Augenblick („von Stund an nahm er Kriegsknechte“). Nicht langsam und gemächlich, sondern eilenden Laufes begab er sich zum Schauplatz der Unruhe („Er lief unter sie“). Dieses sofortige Hinzueilen lässt uns den Hauptmann als einen tatkräftigen und diensteifrigen Beamten erkennen, der seine Pflicht bei öffentlichen Unruhen genau kannte und zu erfüllen suchte. Lasst uns zusehen, dass wir in der Erfüllung unserer äußeren Berufspflichten nicht hinter diesem Hauptmann zurückstehen (Dan 6,5; 4Mose 12,7)!
* Wie der Kommandant eingriff: Am Schauplatz des Tumults angekommen, nahm der Kommandant Paulus in seine Gewalt, ließ ihn fesseln und erkundigte sich nach seiner Persönlichkeit und nach seinem Vergehen. Dass er Paulus als einen Verbrecher ansah und entsprechend behandelte, dürfen wir ihm bei seiner völligen Unkenntnis nicht verargen. Er musste aus der Wut des Volkes schließen, dass Paulus ein für das Gemeinwohl gefährlicher Mensch sei. Deshalb sorgte er, dass er sofort unschädlich gemacht wurde. Mit dieser Schnelligkeit des Handelns, die in solchen Fällen durchaus am Platze ist, verband der Hauptmann Gerechtigkeit, indem er sich in ganz unparteiischer Weise bemühte, ein richtiges Urteil über Paulus zu bekommen. Er „fragte, wer er wäre, und was er getan hätte“. Er war also zugänglich für sachliche Belehrung. Mehr darf ein Volk von einem heidnischen Staatsbeamten zunächst nicht verlangen. Von seinem Standpunkt aus handelte er so, wie es seine Pflicht war. Wohl dem Volk, das eine solche Obrigkeit hat, die tatkräftig, mutig und gerecht eingreift, wo die öffentliche Sicherheit gefährdet ist! Lasst uns bitten, dass die Obrigkeit unseres Landes nicht hinter diesem Kommandanten der römischen Besatzung in Jerusalem zurückbleibe.
* Mit welchem Erfolg der Kommandant eingriff: Das Eingreifen des Beamten war nicht umsonst. Zunächst wurde Paulus der Gewalt der wütenden Volksmasse entrissen, die ihn töten wollte (V. 31). Durch das Dazwischentreten des Kommandanten wurde – menschlich gesprochen – das Leben des Apostels gerettet. Der Mann, der von religiösen Fragen keinerlei Kenntnis besaß, handelte hier gerechter und edler gegen Paulus als die Beamten des Tempels. Wir sollten dem Herrn dankbar sein für alles, was wir noch an der Obrigkeit haben. Es gibt keinen schlimmeren Rechtszustand in einem Lande als den, bei welchem in Erregung versetzte Volksmassen eigenmächtig die Rechtsgewalt in die Hand nehmen. Es ist leicht, die Obrigkeit zu tadeln und auf ihre Schwächen hinzuweisen. Aber es ist christlich, für sie zu beten und für ihren Schutz dankbar zu sein (Röm 13,1-7; Tit 3,1f; 1Petr 2,13).
Bei aller Anerkennung dessen, was die Obrigkeit in diesem Volkstumult getan hat, sehen wir doch gerade hier die Grenzen ihrer Macht und Hilfe.
* Der Kommandant konnte trotz seines guten Willens kein richtiges Urteil über Paulus gewinnen. Seine Vermutung, dass Paulus ein gefährlicher Staatsverbrecher sei (V. 38), war völlig verkehrt. Die beste Obrigkeit kann sich täuschen. Sie vermag die Herzen nicht zu ergründen und die Menschen nicht zu durchschauen.
* Der Hauptmann konnte wohl dem Ausbruch des Hasses gegen Paulus einen Damm setzen und gegen die Volksbewegung eine Schranke aufrichten. Aber er konnte die Ursache der Volkserregung nicht beseitigen. Er stand mit seinen militärischen Streitkräften dem Feuer des Hasses machtlos gegenüber. Deshalb konnte er auch der ganzen Bewegung nicht Herr werden. Immer wieder brach sie durch (V. 36; Kap. 22,22f). Er konnte auf die Herzen der Menge keinen Einfluss ausüben und die Gesinnung nicht ändern. Dies ist Sache einer höheren Macht, nicht einer menschlichen.
* Obwohl der Hauptmann ohne jede Voreingenommenheit ganz unparteiisch einzugreifen suchte, so gelang es ihm doch nicht, jedermann sein Recht zu verschaffen (2Sam 8,15). Die wahre Gerechtigkeit hätte erfordert, dass die, welche Paulus widerrechtlich geschlagen hatten, mit entsprechenden Strafen belegt worden wären, der Apostel aber sofort auf freien Fuß gesetzt und mit einem Schmerzensgeld für die unschuldig erlittene Misshandlung entschädigt wäre. Das geschah aber nicht. Lasst uns von der Obrigkeit nie mehr Hilfe erwarten, als sie nach ihrer Erkenntnis und Macht zu bringen vermag! Völlige Hilfe und ganzes Recht suchen wir bei dem, von dem geschrieben steht: „Der Herr schafft Gerechtigkeit und Gericht allen, die Unrecht leiden“ (Ps 103,6; vgl. Ps 146,7a) und „bei dem Herrn findet man Hilfe“ (Ps 3,9a). Es wäre verkehrt, wegen dieser Mängel und Unvollkommenheiten der obrigkeitlichen Hilfe diese zu verachten oder sie gar bei anderen verächtlich zu machen“ (Christlieb, Apostel Paulus, S. 347-349).
„Bei der Gefangennahme des Paulus sehen wir die Hölle losgelassen. Wir hören wüstes, lautes Geschrei. Eine fanatisch-erregte Volksmenge stürzte sich auf Paulus. Wir sehen rohes Dreinschlagen auf den stillen, unscheinbaren Knecht Gottes. Zur inneren Erbauung scheint uns dieser Anblick recht ungeeignet. Kann man sich da eine Glaubensstärkung holen, wo wir nichts als Teufelswirksamkeit vor uns sehen? Dennoch leuchtet aus dieser Schreckensszene Gottes Herrlichkeit. In dreifacher Weise kann der Glaube sie beobachten:
* Gott zeigt seine Herrlichkeit, indem er sein Wort bestätigt: Alles, was wir hier sehen, ist eine genaue Erfüllung des Wortes Jesu und dessen, was sein Geist in der Gemeinde kund gemacht hatte. In dem Volkstumult bewahrheitet sich das, was Jesus allen seinen Jüngern vorausgesagt hatte: Haben sie mich verfolgt, sie werden euch auch verfolgen (Joh 15,20). Das, was der Geist Gottes in allen Städten gesagt hatte: „Den Mann, des der Gürtel ist, werden die Juden also binden zu Jerusalem und überantworten in der Heiden Hände“: das alles traf in dieser Stunde ein! Gottes Wort erwies sich als die Wahrheit, die nicht trügt. Wie beruhigend ist es in besonderen Schreckenszeiten, wenn der Glaube erkennt, dass alles genau nach Gottes Wort geht. Wie tröstlich wird gerade diese Tatsache auch einst beim Hereinbrechen der antichristlichen Trübsalszeit für die Gemeinde Jesu sein! Sie weiß: Wenn das Schwere sich erfüllt, was Gottes Wort voraussagt, dann wird auch das Herrliche, das es in Aussicht stellt, Wahrheit werden.
* Gott zeigt seine Herrlichkeit, indem er seinen Knecht schützt und bewahrt: Wie trostreich und glaubenstärkend ist auch die Tatsache, dass sich hier ganze Scharen fanatisch-erregter Menschen auf Paulus stürzen, um ihn zu töten (V. 31) und ihn doch nicht umbringen können. Trotz ihres vereinten Losschlagens auf diesen schwächlichen Mann bleibt er fähig, eine eindringliche, längere Rede an den großen Volkshaufen zu halten. Wer schützte den wehrlosen Knecht Gottes? Wer deckte und bewahrte ihn mitten unter den Schlägen der wütenden Menge? Wer erhielt sein Leben so lange, bis sein Tagewerk vollendet war? Der Herr bewies seine Herrlichkeit, indem er seinen Knecht schützte. Er bewahrte sein Lamm mitten unter den reißenden Wölfen (Mt 10,16). Es durfte ihm kein Haar vom Haupt fallen ohne den Willen des himmlischen Vaters (Mt 10,30). Nicht die Feinde bestimmten, wie lange Paulus wirken sollte, der Herr tat das (2Mose 15,2-13).
* Gott zeigt seine Herrlichkeit, indem er Raum macht für das Zeugnis des Apostels: Wie wunderbar ist es doch, dass der ganze Volkstumult auslief – fast möchte man sagen – in einem Gottesdienst oder in einer Evangelisationsversammlung. Dieselbe Menge, die so wüst schrie, dass der höchste Polizeibeamte nichts erfahren konnte (21,34), wurde so still, dass man manchen Gottesdiensten und Versammlungen etwas mehr von dieser Stille wünschen möchte. Nachdem der Höllensturm getobt hatte, musste – wenn auch nur für kurze Zeit – Stille zum Hören der Botschaft Gottes einkehren. Die Juden aus Asien hatten Menschenmassen herbeigerufen, um Paulus zu töten, und siehe da, diese Scharen mussten dem Wort Gottes lauschen und zuhören, wie Paulus seine Bekehrung erzählte. Wer machte diese wütende Menge so still? Der, welcher einst bei Daniel der Löwen Rachen gestopft hatte, konnte auch diese Menschen besänftigen (Dan 6,21-23); der, welcher einst dem Sturm auf dem Meer gebot, dass eine große Stille entstand (Mk 4,37-39), gebot auch diesem Sturm, dass es ganz still wurde. Satan rief seine Armee zusammen, um Gottes Reich zu schädigen. Der Herr machte, dass sein Werk dadurch gefördert wurde“ (Christlieb, Apostel Paulus, S. 353f).
3) Bekenntnis (22,1-21)!
„Drei naheliegende Fehler, die Paulus in der Rede nach seiner Gefangennehmung vermied:
* Paulus klagt nicht über die ihm widerfahrene Ungerechtigkeit: Nachdem Paulus von dem Hauptmann die Genehmigung zu einer Ansprache an das Volk erhalten hatte, hielt er eine längere Rede (V. 1-21). In dieser ist nicht nur das, was er sagte, für uns lehrreich, sondern auch das, was er nicht sagte. Zuerst hätte Paulus mit vollem menschlichen Recht über die geradezu empörende Behandlung, die ihm widerfahren war, Klage führen und den Zuhörern darüber Vorwurfe machen können. Wie ungerecht und roh war er überfallen, verleumdet und geschlagen worden! Bis dahin hatte Paulus noch gar nicht zu Worte kommen und auf alles antworten können. Nun er aber jetzt das Wort ergreifen konnte, hätte mancher es nach allen Vorkommnissen für selbstverständlich gehalten, dass er nun alle Verleumdungen mit Entrüstung zurückgewiesen hätte und zum Gegenangriff in Vorhaltungen über ihr Benehmen übergegangen wäre. Nichts davon hat Paulus getan. Kein Wort der Klage und Beschwerde ist in seiner ganzen Rede zu finden. Kein Ton des Zornes oder des Unwillens klingt irgendwo durch. Lasst uns hier vom Paulus lernen! Er war ein rechter Schüler des Meisters, „der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat“ (Hebr 12,3). Er folgt dem, „welcher nicht wiederschalt, da er gescholten ward, nicht drohte, da er litt“ (1Petr 2,23). Wohl allen, die ihm darin nachfolgen (Röm 12,19)!
* Paulus triumphierte nicht über das Misslingen des Planes seiner Feinde: Die Juden aus Asien und die durch sie erregte Menge hatten die Absicht gehabt, Paulus zu töten (21,31). Dieser Plan war durch das Dazwischentreten des römischen Wachkommandos vereitelt worden. Paulus war ihrer Macht entrissen und unter militärische Deckung gestellt worden. Wie sehr sich die Feinde über das Misslingen ihres Planes ärgerten, beweist ihr ohnmächtiges Wutgeschrei bei seiner Fortschaffung (V. 36). Nun hätte Paulus aus seiner gesicherten Lage heraus irgendwelche Schadenfreude über dieses Misslingen ihres Planes zeigen können, wenn auch in feinerer Form. Unserer natürlichen menschlichen Art hätte dieses recht naheliegen können. Aber dadurch wären die jüdischen Gegner noch mehr gereizt, verbittert und in maßlose Wut versetzt worden. Paulus vermied diesen Fehler. Er kränkte niemand durch einen spöttischen Hinweis auf das abermalige Entrinnen aus ihrer Macht. Auch darin wollen wir in seine Fußstapfen zu treten suchen. Wenn Gott einen Plan unserer Feinde gegen uns zuschanden macht, so haben wir nie die Aufgabe, diese unsere Gegner noch mehr zu erregen durch Bespötteln ihrer misslungenen Absicht (Eph 5,15; Kol 4,5).
* Paulus flehte nicht ängstlich um Rücksichtnahme auf seine Person und um Befreiung: Paulus war der Freiheit beraubt worden. Was seiner in der Gefangenschaft wartete, wusste er nicht. Jedenfalls hätte er mit großer Sorge in die Zukunft schauen und um sein Leben und seine Freiheit besorgt sein können. Unter diesen Verhältnissen lag es wohl recht nahe, die zahlreichen Zuhörer um Mithilfe anzuflehen, dass er bald wieder in Freiheit gesetzt und vor jeder Verurteilung bewahrt würde. Auch dies geschah nicht. Paulus zitterte nicht für sein Leben. Er wusste sich nicht von der Stellungnahme seiner Zuhörer, sondern von seinem Gott abhängig. Das verleiht seinen Worten eine getroste Festigkeit, die allein geeignet war, auf diese Hörer Eindruck zu machen. Auch wir wollen Gnade suchen, dass wir in Stunden großer Gefahr nicht in eine Ängstlichkeit und Furcht hineingeraten, die der Gotteskinder unwürdig ist. Wer sich in Gottes Hand weiß, redet getrost, auch wenn drohende und wutschnaubende Feinde ihn umgeben (Ps 118,11-13; Neh 6,9-11)“ (Christlieb, Apostel Paulus, S. 355-357).
„Der Herr nahm dem Saulus nicht nur eine Aufgabe weg, sondern gab ihm auch eine andere. Davon redet unser Text. Er sagt uns, wo, wann und wie Saulus seine Aufgabe empfangen sollte:
* Der Herr suchte den Platz aus: Saulus wünschte in dem Land seiner Urväter, in Jerusalem, unter seinen Volksgenossen wirken zu dürfen. Der Herr bestimmt für ihn genau das Gegenteil. Er soll „in die Ferne zu den Heidenvölkern“ geschickt werden. Wie oft ist auch heute noch die Führung des Herrn so, dass sie unseren persönlichen Wünschen zuwiderläuft. Zwingli bat Gott, ihn nur nicht nach Zürich kommen zu lassen. Und gerade diese Stadt wurde sein Wirkungsfeld. Calvin wollte nicht in Genf bleiben. Aber der Herr hielt ihn gerade dort fest.
* Der Herr bestimmte die Zeit: Der Herr sagt Saulus nicht, er solle jetzt sofort seine Wirksamkeit unter den Heiden beginnen, sondern wies ihm diese Aufgabe für die Zukunft an. „Ich werde dich unter die Heiden hinaussenden“ (wörtlich). Also gab es noch eine Wartezeit und Warteschule, bevor der brennende Wunsch von Saulus erfüllt wurde, am gottgewollten Platz für Jesus zu wirken. Auch bei uns führt der Herr oft langsamer, als wir es möchten. David wurde der Thron Israels verheißen. Er musste aber erst viele Jahre als Flüchtling zubringen.
* Paulus war sein Gesandter: Wie sollte er wirken? Worin bestand seine Aufgabe? Der Text antwortet darauf nur: „Ich (hervorgehoben: „ich selbst“) werde dich ferne hinaussenden unter die Völker“. Also ein Gesandter Jesu sollte er werden unter den Heiden, als Jesu Bote hinausgehen. Dieser Ausdruck zeigt uns einerseits die Herrlichkeit, und andererseits die große Verantwortung seines Berufes. Ein Gesandter hat die ganze Macht und das Ansehen der ihn aussendenden Regierung hinter sich. So trug Paulus als Bote Jesu das Bewusstsein, dass der Herr ihn dorthin gestellt habe („wir bitten an Christi Statt“; 2Kor 5,20). Andererseits zog ihm diese Aufgabe auch enge und feste Grenzen. Ein Gesandter darf nicht dahin gehen, wohin es ihm gefällt, sondern wohin seine Regierung ihn sendet. Ein Gesandter hat nicht seine eigenen Gedanken, seine Weisheit und Klugheit vorzutragen, sondern den Willen dessen, der ihn sendet. So ist auch ein wahrer Zeuge Jesu ein Mensch, der nicht seine eigenen Meinungen vorträgt, sondern seinen Auftrags erledigt und das bringt, was der Herr ihm aufs Herz gelegt hat. Wehe dem Gesandten, der sich seiner völligen Abhängigkeit von dem sendenden Herrscher nicht bewusst bliebe. Ihm würde jede Vollmacht alsbald entzogen werden. Wohl dem Boten, der nichts anderes sucht, als den Willen dessen zu vertreten, von dem er geschickt ist. Er wird sein Bote bleiben und Lob ernten“ (Christlieb, Apostel Paulus, S. 363f).
4) Beurteilung (22,22)!
„Bei der Betrachtung der gegen Paulus tobenden Volksmasse könnte der stolze Gedanke in uns auftauchen: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie jene wutentbrannte Menge! Ich liebe und verehre den Apostel, den jene hassten, und ich fördere das Werk der Heidenmission, das jene bekämpften. Mit solchen Gedanken wären wir auf dem Weg des Beters von Lk 18,11. Stattdessen wollen wir den Anblick jenes fanatischen Haufens als Spiegel benutzen und fragen: Findet sich in unserem Innern nicht auch etwas von dem, was wir bei jenen tadeln müssen?
* Die Ursache für den Zorn der Juden war der Neid auf die Völker, denen sie das Vorrecht der Heilsbotschaft nicht gönnen wollten. Ist von solchem Neid nichts in uns? Wenn wir auch gewiss der ganzen Welt das Evangelium gönnen und seine Verbreitung befördern, so müssen wir doch bekennen, dass da, wo in anderen Gemeinschaften, Vereinen oder Gemeinden eine gesegnete Verkündigung des göttlichen Wortes stattfand, sich in uns der schlimme Gedanke regte: Dieser Segen hätte sich eigentlich nur in meinem Verein, in meiner Gemeinschaft, in meiner Kirche und nicht bei jenen einstellen sollen. Da zeigt sich der Keim jener Giftpflanze, die dort so üppig emporschoss.
* Wenn wir über einen Bruder, der ganz anders geführt ist als wir, ein Urteil abgeben, so haben wir ihn zwar nicht gleich als todeswürdigen Verbrecher hingestellt, wie jene es taten; aber wir wurden ihm doch nicht gerecht in unseren Worten. Weil er nicht genau in unseren Bahnen ging, glaubten wir, ihn verurteilen zu müssen (Mk 9,38). Wie oft ist es in früheren Jahren vorgekommen, dass ein Lutheraner seine reformierten Glaubensgenossen oder der Reformierte seine lutherischen Glaubensgenossen als minderwertige oder gar als gefährliche Menschen hinstellte. Hier liegen aber die Anfänge des Irrweges jener ungerecht über Paulus urteilenden Massen. Weg mit solchem Fanatismus!
* Wir entsetzen uns darüber, dass jene Menschen dem Apostel, der ihnen untragbar erschien, den sofortigen Tod wünschten. Aber müssen wir nicht bekennen, dass auch wir schon bei gewissen Menschen, die unsern Unwillen auf das heftigste erregten und unsere Arbeit störten und schädigten, den stillen Wunsch im Herzen trugen, dass sie doch nicht mehr lange leben möchten?! Wir sind oft ähnlicher den Donnerssöhnen gewesen, die Feuer vom Himmel fallen lassen wollten, als dem David, der den Saul in der Höhle verschonte (Lk 9,54; 1Sam 24+26). Darum wollen wir uns nicht über jene gegen Paulus schreiende Menge erheben, sondern demütig bekennen, dass ihr Fehler auch in uns steckt. Nicht zu anderen Mitmenschen, sondern zum Pharisäerstolz im eigenen Herzen wollen wir sagen: „Hinweg mit diesem! Denn es ist nicht billig, dass er leben soll“.
„Warum toben die Heiden, und die Völker reden so vergeblich?“ Dieser zweite Psalm, den Israel oft im Blick auf die Heidenvölker sang, darf hier auf ihr eigenes Volk angewendet werden. Der Juden Geschrei gegen Paulus ist im Grunde ein Toben „wider den Herrn und seinen Gesalbten“. Seine Bande wollen sie zerreißen (Ps 2,1-3). Aber es gelingt ihnen nicht. Ein dreifacher Irrtum beherrscht sie. Drei Wahrheiten sind ihnen verborgen:
* Sie halten sich für berechtigt, über Paulus ein entscheidendes Urteil zu fällen. Sie erklären ihn für einen todeswürdigen Verbrecher, der nicht wert sei, von der Erde getragen zu werden. („Hinweg mit diesem von der Erde …“). Das war eine Selbstüberschätzung. Nicht bei ihnen, sondern beim Herrn allein steht das Recht, das endgültige Urteil über Wert und Unwert eines Menschen zu fällen. Dass Gottes Urteil ganz anders war, wissen wir (Apg 9,15).
* Sie meinen bestimmen zu können, wie lange Paulus leben und wirken dürfe. Auch das ist ein Irrtum. Darüber bestimmt nicht diese Volksmenge, sondern der Herr allein. Er weiß, wann das Tagewerk vollendet ist, und wann die Hütte abgebrochen werden soll. Lasst es uns ihm überlassen, wie lange und wie weit er diesen und jenen Menschen leben und wirken lässt, ob er auch nach unserer Meinung besser bald hinweg wäre.
* Sie meinen auch darüber befinden zu können, wohin die Heilsbotschaft des Wortes Gottes getragen werden dürfe und wohin nicht. (Ihr ganzes Geschrei ist ja ein Protest gegen die Wortverkündigung in der Völkerwelt). Auch darin liegt ein Irrtum. Nicht sie, sondern der Herr bestimmt, wohin sein Wort gesandt werden soll“ (Christlieb, Apostel Paulus, S. 369-371).
3. TEXT- UND PREDIGTSCHWERPUNKT
Unsere Predigtübersicht 2010 (beim Gemeinschaftsleiter erhältlich) benennt als möglichen Schwerpunkt für die Predigt das Thema „Verfolgung“. Um von der speziellen Situation von Paulus zur allgemeinen Anwendung des Predigttextes zu bekommen beachten wir 2Tim 3,10-15.
Für die Textlesung ist z.B. die „Neue Genfer Übersetzung“ sehr geeignet (www.ngue.info), da der Predigttext sehr umfangreich ist.
4. PREDIGTGLIEDERUNG
Verfolgung heißt:
a) Bedrohung (21,27-30)
b) Bewährung (21,31-40)
c) Bekenntnis (22,1-21)
c) Beurteilung (22,22)
oder nach John MacArthur:
a) Verfolgung durch den Mob (21,27-30)
b) Verhaftung durch die Römer (21,31-36)
c) Verteidigung durch Paulus (21,37-22,21)
oder nach Wolfgang Nestvogel: Tradition oder neues Leben?
a) Die Kraft der Tradition
b) Die Kraft des lebendigen Jesus Christus